Motorradabenteuer 1998


Freitag 26.06.1998 09:00
Km Stand 39026

Der Tag beginnt mit einer Totalverweigerung, wir stehen erst um 9:00 auf. Dann haben wir auch gleich eine Begegnung mit dem Campingplatz Hektor, denn wir sollen unsere Wäscheleine abbauen. Die haben wir nämlich zwischen einem dünnen Bäumchen und einer Laterne mit Eisenfüßen gespannt. Hektor gibt uns zu verstehen, daß wir die Wäscheleine abbauen sollen. Ich sage ihm, daß wir ja sowieso in 20 Minuten abfahren und die Leine die ganze Nacht gehalten hat. Als wir vom Duschen zurückkommen, hat er die Wäscheleine an der Laterne abgemacht. Und wir dachten, daß er Angst um sein Bäumchen hat. Na ja, der ärgert uns bestimmt nicht mehr lange, denn wir schnattern nach unserem schon berühmten Colafrühstück dann los.

Spanische Strasse
Spanische Straße, der EU sei dank. Die meisten Straßen in Spanien sind von der EU gefördert, das steht dann auch immer auf den Hinweisschildern drauf. Meiner Meinung nach gibt es nirgens in Europa bessere Straßen.

So langsam wird es bei uns auch gemütlicher, denn wir gehen erst mal Frühstücken. So ein Kaffee am morgen ist kein Fehler, wenn dabei auch noch ein paar Scheiben Brot und Butter und Marmelade liegen paßt es dann vollends ganz. Und wenn man einen Tag schon gut anfängt, soll man auch so weitermachen und wir gehen zum Mittagessen in ein tolles Hotel.

Luxushotel
Zur Vorspeise gibt es Spargel, dann einen Merluzza (Seehecht) und ausnahmsweise auch einen Schluck Rotwein dazu. In der Rioja gibt es ganz hervorragende Weine, da sollte man einfach nicht mehr fahren müssen. Das Essen war sehr gut und der Service ebenso, jeder Tisch seinen eigenen Kellner. Dann geht die Fahrt weiter in Richtung Heimat. Kurz vor Burgos muß ich dann einen Nothalt einlegen. Eine Biene war blinder Passagier in meinem Helm, was ich natürlich nicht zulassen kann. Das ist dann doch immer wieder ein spannendes Erlebnis. Roby freut sich darüber, denn jetzt kann er leichter erklären, wie das mit der Biene in seinem Helm war. Es ist doch immer wieder praktisch, wenn man den gleichen Erfahrungsschatz hat. Da wir den nördlichen Teil von Portugal ausgelassen haben, können wir unsere Tagesetappen mit Anstand hinter uns bringen. Es ist jeden Tag sehr warm, so daß wir immer mal wieder eine kleine Pause machen, so läßt sich das ganze viel besser an. Die Straßenverhältnisse sind hier in Spanien in der Zwischenzeit besser als in Deutschland. Alter löchriger Straßenbelag ist kaum zu finden. Die Straßen werden vor allem nicht mit diesen unsinnigen Bitumenstreifen geflickt, sondern einfach ganz neu geteert. Daneben sieht man dann meist ein schönes EU - Schild. Auch die Beschilderung ist hier recht gut, selbst durch Burgos finden wir ohne Schwierigkeiten. Das Städtchen selbst macht einen sehr gepflegten Eindruck mit viel Grün dazwischen und sehr gepflegt. Im Norden von Spanien ist immer wieder festzustellen, daß alles sehr gepflegt ist, das erinnert schon stark an Deutschland.

Campingplatz
Um 19:30 steht unser Zelt in Punta de Reina. Das ist auch eine berühmte Station auf dem Pilgerpfad nach Santiago de Campostella. Der Tacho zeigt in der Zwischenzeit den Kilometerstand 39388. Der Campingplatz ist voll von Dauercampern, so daß wir froh sind überhaupt einen Platz zu bekommen. Die Parzelle ist ziemlich klein und der Boden hart aber dafür hat der Campingplatz einen Swimmingool, den wir dann auch nutzen. Ich glaube das ist das erste mal, daß wir in diesem "Urlaub" baden gehen. Als Abendentspannung laufen wir noch in das Städtchen. Das sind so ca. 3 km vom Campingplatz aus. Wir schauen uns die Kirche an und haben eine wunderschöne Aussicht auf das Flußtal. Es ist noch angenehm warm und wir genießen die Ruhe. Wieder zurück am Campingplatz gehen wir noch in der Bar was essen und trinken, zum Nachtisch genehmigen wir uns sogar noch einen Brandy, da läßt sich das Leben doch recht freundlich an. Zurück beim Zelt ist dort die Party voll im Gange, leider ohne uns. Die Dauercamper sind anscheinen Nachtaktiv und grillen verfaulten Fisch, so riecht es zumindest. Na ja, wir sind ja schon gewohnt, daß die Nachtruhe nicht so ruhig ist.

Der nächste Tag


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