Radtour 2004, Dresden Ruhetag

Dienstag, 25. Mai 2004 Ruhetag in Dresden

Für diesen Tag war ein Ruhetag eingeplant, weshalb wir nicht zu früh aufstehen wollten, denn man musste sich ja für die kommenden und sicher anstrengenden Etappen erholen. Aus diesem Grund klingelte erst um 5:45 der Wecker, damit wir pünktlich um 6:00 vor den Schulklassen bei Frühstück sein konnten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück war ab 7:00 allgemein "Augenpflege" bis 9:30 angesagt. Da es in der Nacht wieder einmal geregnet hatte und der Himmel auch nicht besonders vielversprechend aussah drängte es niemanden dazu Hektik aufkommen zu lassen. Wir starteten unsere Besichtigungstour durch Dresden gegen 10:00. Mit den Rädern ging's direkt zum nächsten Radhändler, der unsere Ketten reinigen und ölen und an Franks Rad die Befestigung der Lenkertasche erneuern sollte.

SonnenuhrNachdem wir die Räder abgegeben hatten machten wir uns zu Fuß auf zum Zwinger, wo wir vor dem Mathematisch- Physikalischen Salon die Sonnenuhr bestaunten und dann zur Semperoper gingen.

StadtbildererklärerNoch während wir uns auf dem großen Platz vor der Oper darüber unterhielten, ob wir uns wenigstens einen geführten Stadtrundgang leisten wollten oder nicht, denn Stadtrundfahrten waren ja viel zu teuer, wurden wir von Herrn Peter Sychor angesprochen, der uns seine Dienste als "Dresdener Stadtbildererklärer" anbot. Er machte uns ein Angebot, das wir nicht anschlagen konnten, denn er war wirklich günstig, auch wenn wir zu dieser Zeit noch nicht wissen konnten, von welch hoher Qualität seine Führung durch die Innenstadt von Dresden sein sollte. Diese ergänzte er immer wieder mit Fotos aus seinem privaten Archiv, die er oder seine Eltern vor dem zweiten Weltkrieg und gleich danach von der Stadt aufgenommen hatten. Somit erklärte sich für uns, die etwas seltsam anmutende Berufsbezeichnung "Stadtbildererklärer" auf dem Messingschild an seinem Revers. Nach rund 1 1/2 Stunden verabschiedeten wir uns von ihm vor der Frauenkirche und machten uns auf Richtung "McNepp" zum Mittagessen.

SemperoberNach dem Mittagessen ging's zur Alt-Markt-Galerie, die wir allerdings nicht so schnell erreichten wie geplant, den wir trafen auf einen recht außergewöhnlichen Straßenmusikant, mit einem bemerkenswert sonnigen Gemüht, einer ebenso bemerkenswerte guten musikalischen Begabung und einem für eine Straßenmusikanten wirklich ausgefallenen Instrument, einem Konzertxylophon. An seinen langen Schläfenlocken war der ca. dreißigjährige Mann als orthodoxer Jude und an seinem Akzent als Amerikaner zu erkennen. Doch seine musikalische liebe galt den deutschen Klassikern, die leider, wie er bedauerte, nur für Klavier und Orgel komponiert hätten und ihm daher das leben schwer machten, weil einige Passagen in diesen Stücken nur durch geschicktes Weglassen unspielbarer Noten auf dem Xylophon zu spielen seien. Seine Musik und seine flotten Sprüche zogen uns gut zwanzig Minuten in seinen Bann.

Nach dem Kaffe in der Alt-Markt-Galerie (3 Caputschino mit und einer ohne Amaretto, sowie 2 Eis für die Buba) ging's zum Fahrradhändler die Räder abholen. Der geforderte Preis von 19,-€ für die 6 Räder war der geleisteten Arbeit angepasst, doch hätten wir bei besserer Arbeit gerne auch mehr bezahlt. Die Ketten waren grob gereinigt und frisch geschmiert und die Lenkertasche hielt nicht besser als zuvor, obwohl eine neue Schraube eingesetzt worden war, doch hatte der Mechaniker die Unterlegscheibe vergessen, weshalb sich der Schraubenkopf tief in den Kunststoff hatte hinziehen lassen und somit die Tasche auch jetzt nicht wirklich fest hielt. Nachdem Frank dies bemängelt hatte, wurde die Scheibe montiert, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass dies nicht der Grund für die schlechte Befestigung sein. Schuld sei vielmehr die prinzipielle Konstruktion des Halters. Der Mann hatte nicht völlig unrecht, doch war seine Montage, ebenfalls ohne Zweifel, nicht fachgerecht ausgefallen.

Vor dem Abendessen in der Juhe setzten wir im Fahrradkeller noch die Lichtanlage an MARKUS' Fahrrad wieder instand. Dies war eine Arbeit, die wir mit unseren Werkzeugen selbst durchführen konnten, weshalb wir sie nicht hatten von dem freundlichen Fahrradhändler machen lassen.

MassagestudioUnser erstes Abendbierchen nahmen wir wieder im U-Boot ein, wo wir "Onkel Werner" wieder trafen, der uns eine tolle Story erzählte, die er angeblich an diesem Tag erlebt hatte. Nebenbei erzählte er, dass er tatsächlich Standesbeamter und 51 Jahre alt sei, drei Töchter habe und mit dem Fahrradfahren nach dem Tod seiner Frau vor 6 Jahren erst angefangen habe. Da wir nicht schon wieder mit Baron von Münchhausen den Abend verbringen wollten verlegten wir unseren Besprechungsraum ins Zimmer von Keule und Roby. Dort standen für jeden noch eine Flasche Bier bereit und, nachdem die schwedischen Masseusen wieder einmal nicht zum vereinbarten Termin erschienen waren, sprang unser Privatmasseur MARKUS ein. Als Lohn bekam er vom HILFSMASSEUR "Robert dem Schröckliche" eine Spezialmassage. Um 22:30 war dann Schlafenszeit, denn es sollte am anderen Tag schon wieder früh losgehen.

Tagesstatistik: Tagesstrecke 2 km Gesamtstrecke 443 km
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von Dresden nach Bautzen Höhe ges. 787 m Temp. max. 12 °C Steigung max. 23 %